Artenschutz

Einfuhr von Jagdtrophäen zum persönlichen Gebrauch.

Bei der Einfuhr von Jagdtrophäen sind die Bestimmungen von internationalen und nationalen Artenschutzgesetzen zu beachten.

Auf den folgenden Seiten finden Sie nähere Informationen zu den Schutzbestimmungen jagdrelevanter Arten sowie aktuelle Entscheidungen für die Erteilung von Einfuhrgenehmigungen bezogen auf einzelne Populationen.

Die Ausführungen betreffen ausschließlich Einfuhren von Jagdtrophäen aus Drittländern (Länder außerhalb der Europäischen Union) zum persönlichen Gebrauch.

WA-Ware Anhang A / I

  • Elefant – Afrikanischer (Loxodonta africana)
  • Gepard (Acinonyx jubatus)
  • Himalayaschaf (Ovis ammon hodgsonii)
  • Leopard (Panthera pardus)
  • Schraubenziege, Markhor (Capra falconeri)

Arten des Anhangs B der Verordnung (EG) 338/97 und gleichzeitiger Listung in Anhangs XIII der Verordnung (EG) 865/2006

  • Afrikanischer Elefant-Anhang B Populationen (Loxodonta africana)
  • Südliches Breitmaulnashorn (Cerathoterium simum simum)
  • Löwe (Panthera leo)
  • Flusspferd (Hippopotamus amphibius)
  • Wildschaf (Ovis ammon)
  • Eisbär (Ursus maritimus)

WA-Ware Anhang B / II

Die nachstehenden Regelungen gelten ausschließlich für selbst erlegte Jagdtrophäen von Arten des Anhangs B der Verordnung (EG) Nr. 338/97, die nicht gleichzeitig in Anhang XIII der VO(EG) 865/2006 aufgeführt sind (nähere Informationen am Ende dieser Seite).

Zur Einfuhr dieser Jagdtrophäen aus Drittländern (Länder außerhalb der Europäischen Union) zum persönlichen Gebrauch sind bei der Einfuhrzollstelle das Original und eine Kopie des WA -Ausfuhrdokumentes des Ursprungs- oder Versendungslandes vorzulegen. Der Einführer bekommt die Kopie des Ausfuhrdokumentes mit dem Einfuhrvermerk von der Zollstelle übergeben. Dieses Dokument ist dann der gültige Herkunftsnachweis für die eingeführten Trophäen. Das Original-Ausfuhrdokument wird von der Zollstelle dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) zur statistischen Erfassung übersandt. Eine Einfuhrgenehmigung ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Die aufgezeigten Erleichterungen zur Einfuhr von Erzeugnissen zum persönlichen Gebrauch können nur für Arten, die im Anhang B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 genannt sind, angewandt werden. Für lebende Tiere oder Einfuhren zu kommerziellen Zwecken gelten diese Erleichterungen nicht.

Die genannten Bestimmungen betreffen u.a. folgende jagdrelevante Arten:

Nordamerika

  • Dickhornschaf-nur die Population Mexikos (Ovis canadensis)
  • Fischotter – Kanadischer (Lontra canadensis)
  • Luchs – Nordamerikanischer (Lynx canadensis)
  • Mähnenschaf (Ammotragus lervia)
  • Puma (Puma concolor, mit Ausnahme der Unterart Puma concolor costaricensis – Costa-Rica-Puma)
  • Florida Puma (Puma concolor coryi)
  • Ostamerikanischer Puma (Puma concolor cougar)
  • Rotluchs (Lynx rufus)
  • Schwarzbär (Ursus americanus)

Asien

  • Saigaantilope (Saiga tatarica)
  • Kaukasischer Steinbock (Capra caucasica)

Afrika

  • Blauböckchen (Philantomba monticola)
  • Hartmann-Bergzebra (Equus zebra hartmannae, mit Ausnahme der angolanischen Population)
  • Kap-Bergzebra (Equus zebra zebra)
  • Karakal (Caracal caracal)
  • Moorantilope (Kobus leche)
  • Nilkrokodil (Crocodylus niloticus, nur Populationen von Botsuana, Äthiopien, Kenia, Malawi, Madagaskar, Mosambik, Namibia, Tansania, Sambia, Südafrika, Simbabwe und Uganda)
  • Pavian (Papio hamadryas ursinus)
  • Serval (Leptailurus serval)

WA-Ware Anhang C & D

Für die Einfuhr von Jagdtrophäen aus Drittländern (Länder außerhalb der Europäischen Union) als persönliche Gebrauchsgegenstände von Arten, die in den Anhängen C und D der Verordnung (EG) Nr. 338/97 stehen, sind keine artenschutzrechtlichen Dokumente erforderlich.

Diese Bestimmungen gelten u.a. für folgende jagdrelevante Arten:

  • Bengalfuchs (Vulpes bengalensis)
  • Berberhirsch (Cervus elaphus barbarus)
  • Bezoarziege (Capra hircus aegagrus), ACHTUNG: zusätzliche Genehmigungspflicht wegen gleichzeitiger Listung in der FFH -Richtlinie
  • Blauschaf (Pseudois nayaur)
  • Sibirischer Steinbock (Capra sibirica)
  • Erdwolf (Proteles cristatus)
  • Goldschakal (Canis aureus)
  • Hirschferkel- Afrikanisches (Hyemoschus aquaticus)
  • Hirschziegenantilope (Antilope cervicapra)
  • Honigdachs (Mellivora capensis)
  • Vierhornantilope (Tetracerus quadricornis)
  • Wasserbüffel (Bubalus arnee)
  • Mittelamerikanischer Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus mayensis)
  • Zibetkatze – Afrikanische (Civettictis civetta)

FFH Richtlinien

Alle Arten, die in Anhang IV der FFH -Richtlinie der Europäischen Union aufgeführt sind, unterliegen einem nationalen Besitz- und Vermarktungsverbot. Diese Verbote schließen auch Jagdtrophäen mit ein.

Ausnahmen von den Besitzverboten für Jagdtrophäen, die aus Drittländern (Länder außerhalb der Europäischen Union) eingeführt werden sollen, können durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erteilt werden. Der Antrag ist formlos unter Angabe der Art und des Ursprungslandes sowie mit einer Kopie der Jagdlizenz einzureichen. Die Entscheidung darüber wird im Einzelfallverfahren auf Grundlage eines Gutachtens der Wissenschaftlichen Behörde getroffen. Dafür sind umfangreiche Recherchen und eventuell Rückfragen an die Behörden des Ursprungslandes erforderlich. Das Verfahren kann unter Umständen mehrere Monate in Anspruch nehmen. Der Antragsteller muss gegebenenfalls auch mit einer Ablehnung des Antrages rechnen.

Folgende jagdrelevante Arten sind im Anhang IV der FFH -Richtlinie aufgeführt und unterliegen den genannten strengen Bestimmungen:

  • Biber – Europäischer (Castor fiber, mit Ausnahme der schwedischen, finnischen, litauischen, lettischen, estnischen und polnischen Population)
  • Bezoarziege (Capra hircus aegagrus)
  • Gemse (Rupicapra rupicapra balcanica, Unterart verbreitet in den Balkanländern sowie in Griechenland, Albanien, Bulgarien)
  • Gemse (Rupicapra ornata)
  • Iberiensteinbock (Capra pyrenaica pyrenaica)
  • Polarfuchs (Alopex lagopus)
  • Rothirsch – Tyrrhenischer, Zwerg-Edelhirsch (Cervus elaphus corsicanus)
  • Wisent (Bison bonasus)

Vogelschutzrichtlinien

Alle Arten, die in der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union aufgeführt sind, unterliegen einem nationalen Besitz- und Vermarktungsverbot. Dazu zählen alle europäischen Vogelarten.

Ausnahmen von den Besitzverboten für Jagdtrophäen, die aus Drittländern (Länder außerhalb der Europäischen Union) eingeführt werden sollen, können durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erteilt werden.

Der Antrag ist formlos unter Angabe der Art und des Ursprungslandes sowie mit einer Kopie der Jagdlizenz einzureichen. Die Entscheidung darüber wird im Einzelfallverfahren auf Grundlage eines Gutachtens der Wissenschaftlichen Behörde getroffen. Dafür sind umfangreiche Recherchen und eventuell Rückfragen an die Behörden des Ursprungslandes erforderlich. Das Verfahren kann unter Umständen mehrere Monate in Anspruch nehmen. Der Antragsteller muss gegebenenfalls auch mit einer Ablehnung des Antrages rechnen.

Abweichend von den genannten Bestimmungen dürfen tote Vögel der Arten, die in § 2 (1) Punkt 2 des Bundesjagdgesetzes stehen, zum persönlichen Gebrauch oder als Hausrat ohne Ausnahmegenehmigung oder Befreiung aus einem Drittland unmittelbar in das Inland verbracht werden.

Das betrifft folgende Arten:

  • Alpenschneehuhn (Lagopus mutus)
  • Auerwild (Tetrao urogallus)
  • Bergente (Aythya marila)
  • Birkwild (Lyrurus tetrix)
  • Bläßgans (Anser albifrons)
  • Bläßhuhn (Fulica atra)
  • Brandente (Tadorna tadorna)
  • Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla)
  • Eiderente (Somateria mollissima)
  • Eisente (Clangula hyemalis)
  • Fasan (Phasianus colchicus)
  • Gänsesäger (Mergus merganser)
  • Graugans (Anser anser)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Haselwild (Tetrastes bonasia)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Heringsmöwe (Larus fuscus)
  • Höckerschwan (Cygnus olor)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kanadagans (Branta canadensis)
  • Kolbenente (Netta rufina)
  • Kolkrabe (Corvus corax)
  • Krickente (Anas crecca)
  • Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchos)
  • Lachmöwe (Larus ridibundus)
  • Löffelente (Anas clypeata)
  • Mantelmöwe (Larus marinus)
  • Mittelsäger (Mergus serrator)
  • Pfeifente (Anas penelope)
  • Rackelwild (Lyrurus tetrix x Tetrao urogallus)
  • Rebhuhn (Perdix perdix)
  • Reiherente (Aythya fuligula)
  • Ringelgans (Branta bernicla)
  • Ringeltaube (Columba palumbus)
  • Saatgans (Anser fabalis)
  • Samtente (Melanitta fusca)
  • Schellente (Bucephala clangula)
  • Schnatterente (Anas strepera)
  • Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus)
  • Silbermöwe (Larus argentatus)
  • Spießente (Anas acuta)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Sturmmöwe (Larus canus)
  • Tafelente (Aythya ferina)
  • Trauerente (Melanitta nigra)
  • Türkentaube (Streptopelia decaocto)
  • Wachtel (Coturnix coturnix)
  • Waldschnepfe (Scolopax rusticola)
  • Weißwangengans (Branta leucopsis)
  • Wildtruthuhn (Meleagris gallopavo)
  • Zwergmöwe (Larus minutus)
  • Zwergsäger (Mergus albellus)

Quelle:BfN

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